08.10.2021 / Ecuador

08.10.2021 / Ecuador

Sala Don Bosco – Istituto Salesiano Maria Ausiliatrice Rainerum Salesiani Don Bosco – P.zza Domenicani, 15 – Klicken Sie hier um sich einen Platz für den Ecuador- Abend zu sichern


Ecuador, die kleinste Republik in den Anden Südamerikas, wo etwa ein Viertel der Bevölkerung in extremer Armut leben. Hier ist eine Genossenschaftsbank gegründet worden, die für die Schwächsten arbeitet und die Entscheidung getroffen hat, “an jene zu glauben, an die niemand glaubt”: Der Banco Codesarrollo, dessen Motto “Das Geld der Armen für die Armen” lautet, sammelt die Ersparnisse der Bauern und vergibt sie als Kredite an andere Bauern.

Aufgebaut auf Wechselseitigkeit, Teilnahme, Austausch von Ressourcen, Weiterbildung, stellt das Projekt “Bäuerliche Mikrofinanz – Microfinanza Campesina” in Ecuador ein alternatives Modell der internationalen Zusammenarbeit zur Bekämpfung der Armut in den Entwicklungsländern/Ländern im Süden dar. 

Ecuador ist ein Land voller Widersprüche, wo landschaftlicher und historischer Reichtum und Schönheit auf Armut und verbreiteten Verfall treffen.

Die Einheimischen stellen etwa ein Viertel der ecuadorianischen Bevölkerung dar und leben vorwiegend im Landesinneren, in den Anden und im Amazonasgebiet. Es gibt in Ecuador verschiedene Ethnien und Kulturen mit 25 indigenen Sprachen.

Von den Anden bis zum Amazonasgebiet in Ecuador durchstreift man fast alle auf der Erde existierenden Klimazonen: es ist ein Land voller Ressourcen und Möglichkeiten: Tourismus, Erdöl, Fischfang, landwirtschaftliche Produkte. Ecuador ist der weltweit größte Produzent von Bananen. Aber es ist auch ein wirtschaftlich und finanziell schwaches Land. 

Die UNO schätzt, dass weltweit etwa 700 Millionen Menschen mit weniger als 1,90 Dollar am Tag überleben müssen (das ist das geschätzte Mindesteinkommen, um die lebensnotwendigen Bedürfnisse abzudecken): der Großteil von ihnen hat keinen Zugang zum traditionellen Bankwesen, kann keinen Kredit beantragen und Ersparnisse einzahlen. Die Handelsbanken sind nicht an ihnen als Klienten interessiert, da sie nicht imstande sind, vermögensrechtliche Garantien zu leisten und die Banken somit aufgrund der geringen Kreditsumme nicht kostendeckend arbeiten können. 

Alle Menschen müssten Zugang zu Krediten haben. Das scheint selbstverständlich, ist es aber nicht. Dabei müsste genau dieser Überlegung Rechnung getragen werden, nämlich, dass die Armen die Banken weitaus mehr brauchen, sowohl um Zugang zu Krediten zu haben, um kleine unternehmerische Tätigkeiten ausüben zu können, um so ihr Überleben zu garantieren, aber auch um ihre Ersparnisse zu verwalten und so die eigene Verwundbarkeit zu vermindern und die Fähigkeit zu steigern, außergewöhnliche Spesen bewältigen zu können. 

In Ecuador wurde das Projekt “Bäuerliche Mikrofinanz – Microfinanza Campesina” des Credito Cooperativo Italiano gestartet, ein international anerkanntes Erfolgsprojekt, das als Modell für eine Zusammenarbeit zur Bekämpfung der Armut in den Entwicklungsländern/Ländern des Südens angesehen wird.

Im Jahr 2002 wurde (u.a. mit Finanzmitteln von italienischen Genossenschaftsbanken) der Banco Codesarrollo gegründet, eine Genossenschaftsbank mit dem Motto “Das Geld der Armen für die Armen”, welche die Ersparnisse der Landwirte sammelt und diese in Kredite für andere Bauern investiert. 

Beppe Tonello, Präsident des Banco CODESARROLLO, kommentiert das Ergebnis der im April stattgefundenen Präsidentschaftswahlen wie folgt: “Es hat Guillermo Lasso gewonnen, der Besitzer der zweitgrößten Bank in Ecuador. Wir hatten gehofft, dass der Kandidat gewinnen würde, der eine gerechtere Verteilung der nationalen Ressourcen als Voraussetzung für die Erhaltung des sozialen Friedens vorgeschlagen hatte. 

Jetzt erwarten wir uns aber eine noch höhere Konzentration des Reichtums in wenigen Händen, die Privatisierung von verschiedenen allgemeinen Gütern und Diensten des Staates, die Entlassung von vielen Arbeitern, die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen ohne Rücksicht auf die Umwelt, die bedingungslose Unterstützung der US-amerikanischen Politik gegenüber Lateinamerika, das Vernachlässigen der Armen, den Bankrott der kleineren Genossenschaften usw.”

Aus diesem Grund sind Projekte wie “Bäuerliche Mikrofinanz” und Banco CODESARROLLO so wichtig für die Förderung einer Wirtschaft, die auf eine nachhaltige Entwicklung zielt und der armen Bevölkerung Arbeit bietet. 

Die Referenten dieses Abends sind:

Giuseppe Tonello, Direktor des FEPP (Fondo Ecuadoriano Populorum Progressio) und Präsident des Verwaltungsrats des „Banco Codesarollo“ wird uns die Bedeutung dieser Bank für die Armen näherbringen, an der auch Mandacarù beteiligt ist. 

Giancarlo Villa, enger Mitarbeiter von B. Tonello, hat während seiner Tätigkeit als Bankangestellter entdeckt, dass man auch in 11.000 km Entfernung Entwicklungsunterstützung leisten kann.